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Zuverlässigkeit und Probabilistik

Ulm Veranstaltung beendet.

Zum Inhalt des Fortbildungsseminares

Funktionale Zuverlässigkeit mechanischer Strukturen unterliegt vielen, mehr oder weniger stark streuenden Einflüssen. Durch Methoden der Optimierung können moderne Produkte bis in Grenzbereiche ausgelegt werden. Vor allem Massenprodukte oder teure Investitionsgüter müssen zur Risikominimierung hoch zuverlässig funktionieren und damit hohe Verfügbarkeiten und Robustheit aufweisen. Die Anwendung von Zuverlässigkeitsbetrachtungen ist für viele dieser Produkte deshalb unerlässlich, damit Hersteller ihre Verantwortung erfüllen bzw. Gewährleistungs- und Haftungsschäden, z.B. durch aufwändige Rückrufaktionen oder Betriebsstillstände, vermeiden können. Probabilistische Betrachtungen zur Strukturintegrität und Zuverlässigkeitsbewertungen sind für viele Industriebereiche neue, noch nicht erschlossene Themengebiete, die entsprechendes Know-how und Erfahrungen benötigen. Die Interaktion von Werkstoffmechanik, Schadensanalysen, rechnerischer und experimenteller Bauteilnachweise, erforderlicher mathematischer Grundlagen und verfügbarer Zuverlässigkeitstheorie wird in den meisten Ingenieurausbildungen gar nicht oder nur am Rande gestreift. In diese Lücke stößt der Workshop „Zuverlässigkeit und Probabilistik“ des DVM.

Der bisher jährlich stattfindende Workshop wird ab 2019 jeweils im Wechsel mit einem Fortbildungsseminar zum Thema angeboten. Somit können sowohl Einsteiger wie auch Experten auf dem Gebiet optimal angesprochen werden.

Der Workshop richtet sich dabei eher an den Experten sowie an das interessierte Fachpublikum. Dort werden aktuelle Erkenntnisse aus der anwendungsnahen Forschung sowie aus der industriellen Praxis vorgestellt und diskutiert. Der nächste Workshop ist für November 2020 geplant.

Das Fortbildungsseminar wendet sich hingegen an Einsteiger in die Thematik, ermöglicht einen Wiedereinstieg oder bietet eine Vertiefung vorhandenen Wissens. In 2019 wird erstmal ein erweitertes, 2-tägiges Grundlagenseminar angeboten, in dem erfahrene Referenten aus Industrie und Forschung vortragen werden. Das Seminar ist so angelegt, dass ausreichend Zeit für die Diskussion und Vertiefung der Inhalte gegeben werden. Wir hoffen, Sie dann im Anschluss im nächsten Workshop 2020 wieder begrüßen zu können!

Themenschwerpunkte

Im Fortbildungsseminar 2019 sind die folgenden Themenschwerpunkte geplant:
Teil 1: Grundlagen (In diesem Teil werden insbesondere statistische Grundlagen für die folgenden drei Teile gelegt.)
Teil 2: Probabilistische Bestimmung von Materialdaten (Wie können Daten von Materialversuchen so ausgewertet werden, dass nicht nur eine deterministische Materialkurve entsteht, sondern auch die Streuungen der Daten korrekt berücksichtigt werden?)
Teil 3: Zählverfahren für Belastungskollektive / Statistik für Belastungsdaten (Wie können real aufgenommene Betriebsdaten so aufbereitet werden, dass diese in probabilistische Analysen einfließen können?)
Teil 4: Künstliche Neuronale Netze / Maschinelles Lernen (Diese Themen sind aktuell sehr präsent in der Fachdiskussion. In diesem Teil soll dargestellt werden, wie z.B. künstliche neuronale Netze in der Analyse von Materialdaten oder Ansätze des maschinellen Lernens in der Belastungsdatenanalyse angewendet werden können.)

Prof. Dr.-Ing. Ralf Voß
Technische Hochschule Ulm
Vorsitzender des Programmausschusses „Zuverlässigkeit und Probabilistik“
vossaths-ulm.de