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DVM-N76 I Bericht I Workshop Prüfmethodik 2024

10. Workshop „Prüfmethodik für Betriebsfestigkeitsversuche in der Fahrzeugindustrie“ zu Gast in Zwickau

Am 24./25. Januar 2024 trafen sich die Teilnehmer des oben genannten Workshops in den Räumlichkeiten der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Bei der Vorbereitung und Durchführung wurde die DVM-Geschäftsstelle in hervorragender Weise durch die Firma FES GmbH Fahrzeugentwicklung Sachsen unterstützt. Nach der Begrüßung durch den Obmann Rainer Masendorf, TU Clausthal, führte Christian Schwamberger, Geschäftsführer FES, in die Thematik ein und erläuterte dem Publikum die diesbezüglichen Aktivitäten der Firma FES.

Das Programm des 10. Workshops dieser Art war in gewohnter Weise reichhaltig gespickt mit hochkarätigen Fachbeitragen aus Industrie und Wissenschaft. Am ersten Tag des Workshops wurden die Schwerpunkte

  • Digitalisierung und Virtualisierung der Produktvalidierung
  • Aktuelle Entwicklungen in der Prüfmethodik

behandelt. Die Beiträge und die anschließenden Diskussionen zeigten eindrucksvoll, wie weit die Digitalisierung und virtuelle Methoden schon in die Prüftechnologien Einzug gefunden haben.

Im Anschluss daran wurde es feierlich, denn Herrn Volker Treichel, Geschäftsführer der IAMT Gruppe in Weischlitz, wurde die DVM-Ehrennadel in Gold verliehen. Herr Professor Jan Scholten, Geschäftsführer der IAMT mbH und Leiter der Arbeitsgruppe Baumaschinen und Fördertechnik der Ruhr-Universität Bochum, hielt die Laudatio. Darin betonte er das herausragende fachliche Engagement von Volker Treichel im Rahmen seiner IAMT-Tätigkeit und insbesondere in Bezug auf die vielfältigen Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem DVM. Dazu gehören unter anderem die Mitbegründung des Arbeitskreises „Zuverlässigkeit tribologischer Systeme“ und die Austragung diverser Tagungen und Workshops. Seit nunmehr fast 25 Jahren ist Volker Treichel im DVM aktiv. Sein erster Kontakt zu unserem Verband war die Teilnahme an der 26. Betriebsfestigkeitstagung 1999 in Clausthal-Zellerfeld.

Eines der wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen der heutigen Zeit ist der Klimawandel und damit verbunden die Entwicklung nachhaltiger Produkte und Methoden. Der Workshop-Programmpunkt „Forum Bauteilprüfung: Klimakiller Prüflabor? – Wie grün können wir prüfen?“ widmete man sich der Fragestellung, welchen Beitrag moderne Prüftechnologien hier leisten können. Dazu wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, die versuchten, folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie kann der Ressourcenverbrauch für die Prüftechnik (Hardware) zur Bauteilprüfung verringert werden?
  • Wie kann der Ressourcenverbrauch durch die Methodik zur Durchführung von Bauteilprüfungen verringert werden?

Die Gruppendiskussionen können derart zusammengefasst werden, dass Prüflabore in Bezug auf den Hardware-Einsatz teilweise sehr energieintensiv arbeiten, wobei Einsparmaßnahmen möglich, allerdings mit äußerst hohen Kosten verbunden sind. Nichtsdestotrotz besteht hier aktuell Handlungsbedarf, dem man sich stellen muss. Die zweite Gruppe, die sich mit der Methodik auseinandersetzte, hat diesbezüglich einige Lösungsansätze erarbeitet. Zum Beispiel wurden Aspekte, wie „Energiemonitoring / -management“, „Einzelteilprüfung durch Simulation ersetzen“ oder „Hybride Absicherung: Simulation und Test“ diskutiert und im Plenum vorgestellt.

Mit dem kommunikativen Abend im Zwickauer Horchmuseum fand der erste Workshop-Tag einen würdigen Ausklang. Alle Teilnehmer nutzen hier neben der Besichtigung der interessanten Museumsexponate die Zeit, um die während des Workshops entstandenen Diskussionen fortzusetzen und neue fachliche Kontakte zu knüpfen.

Der zweite Veranstaltungstag war wiederum gefüllt mit sehr interessanten Fachvortragen zu den Schwerpunkten

  • Sicherheit bei der Prüfung von Hochvoltspeichern und mit Wasserstoff
  • Prüfkonzepte für Batterien und Wasserstofftechnologien

Diese hochkomplexen Themen weckten großes Interesse beim Fachpublikum und es wurde reichlich über die Inhalte der Beiträge diskutiert. Eine Fortsetzung dieser intensiven Fachgespräche wird es sicherlich auf der nächsten Veranstaltung des  vom DVM ins Leben gerufenen Arbeitskreises „Brennstoffzelle, Batterie, elektrischer Antrieb – Anforderungen und Absicherung“ geben, die im Juni 2024 stattfinden wird. Schauen Sie dazu auch auf die DVM-Homepage (www.dvm-berlin.de) oder folgen Sie unserem Auftritt in LinkedIn, wo Sie Informationen über alle anstehenden DVM-Veranstaltungen erhalten.

Rainer Masendorf fasste im Anschluss an das Fachprogramm den Workshop zusammen und bedankte sich bei allen Referenten, Workshop-Teilnehmern und den Mitarbeitern der DVM-Geschäftsstelle für die gute Vorbereitung und Organisation. Ein ganz besonderer Dank galt den Mitarbeitern der Firma FES GmbH als Gastgeber, die die DVM-Geschäftsstelle maßgeblich unterstützt haben. Zu guter Letzt wurde von der Firma FES GmbH noch eine Besichtigung ihrer technischen Einrichtungen angeboten, die von vielen Teilnehmern gerne angenommen wurde und die Veranstaltung sehr gut abrundete. Nun sind schon alle in freudiger Erwartung für den nächsten Workshop, der Ende Januar 2026 stattfinden wird.

Dr. M. Brune
DVM Berlin