Strukturfestigkeit und Produktlebenszyklus – Vom Design bis zur Kreislaufwirtschaft
Zum Inhalt der Tagung
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Produkte und Produktionsprozesse grundlegend umzugestalten. Neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen rücken auch Themen wie die Erhöhung der Produktlebensdauer sowie eine Reparierbarkeit und die Recyclingfähigkeit immer stärker in den Fokus. Um diese Ziele zu erreichen sind innovative Konzepte zum Erhalt der Strukturintegrität und zur Steigerung der Zuverlässigkeit von Produkten mehr denn je gefragt.
Gleichzeitig bietet die voranschreitende Digitalisierung neue Möglichkeiten, den gesamten Produktlebenszyklus ganzheitlich zu optimieren. Datengetriebene Methoden zur Vorhersage von Produktausfällen, zur Bewertung der Recyclingfähigkeit und der Steuerung von Kreislaufprozessen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das erfordert ein ganzheitliches Produktdesign-Konzept.
Um diese Herausforderungen fachkundig zu gestalten, müssen auch Leichtbau-Konzepte sorgfältig mit Blick auf die Betriebsfestigkeit und Zuverlässigkeit sowie die spätere R-Strategie entwickelt werden. Die R-Strategie umfasst Konzepte wie Re-Use, Re-Manufacturing und Re-Cyde, die darauf abzielen, Produkte oder deren Komponenten möglichst lange wiederzuverwenden oder durch Recycling die darin enthaltenen Rohstoffe wiederzuverwerten.
Diese Tagung bietet ein Forum, um innovative Lösungsansätze hierfür vorzustellen und zu diskutieren. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag, um die Transformation hin zu einer nachhaltigen, digitalen und wettbewerbsfähigen Industrie voranzutreiben.
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.
Dr. Matthias Decker,
Obmann des DVM-Arbeitskreises Betriebsfestigkeit
Sébastien Chéreau, und Dr. Christoph Bleicher,
Mitglieder im Programmausschuss des Arbeitskreises Betriebsfesitgkeit
Themenschwerpunkte der Veranstaltung
Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Industrie sind eingeladen, innovative Forschungsergebnisse und Fallstudien zu den folgenden Themen einzureichen:
Strukturfestigkeit technischer Systeme
- Methoden zur Analyse und Bewertung der Betriebsfestigkeit von Produkten
- Auswirkungen von Materialermüdung, Korrosion und Alterung auf die Produktlebensdauer
- Konzepte bezüglich der Produktüberwachung zur Vorhersage von Ausfällen aufgrund von Strukturermüdung
Bauteil- und Werkstoffcharakterisierung
- Einfluss von Herstellungsverfahren, Recyclingmethoden, Wärmebehandlungen und Oberflächenmodifikationen sowie von Einsatzrandbedingungen auf die Bauteil- und Werkstoffeigenschaften
- Innovative Werkstoffkonzepte zur Steigerung von Strukturintegrität, Lebensdauer und Recyclingfähigkeit
- Charakterisierung von Werkstoffeigenschaften unter Berücksichtigung von Umwelteinflüssen
Berechnungsverfahren und Modellierung
- Numerische Methoden zur Simulation und Vorhersage des Strukturverhaltens
- Berechnungsmodelle zur Abschätzung von Lebensdauer und Zuverlässigkeit
- Multiphysikalische Modellierung zur Kopplung von Strukturverhalten, Werkstoffermüdung und Betriebsbedingungen Systemzuverlässigkeit
- Methoden zur ganzheitlichen Bewertung der Systemzuverlässigkeit unter Berücksichtigung von Betriebsfestigkeit, Fehlertoleranz und Selbstüberwachung
- Konzepte für ein integriertes Risikomanagement über den gesamten Produktlebenszyklus
- Datengetriebene Zuverlässigkeitsanalysen (FMEA) für komplexe technische Systeme
Optimierung des Produktentwicklungsprozesses
- Methoden zur Optimierung und Verknüpfung von Konstruktion, Fertigung und Qualitätssicherung für eine erhöhte Produktausnutzung und -lebensdauer
- Technologien und Prozesse zur Rückgewinnung und Wiederaufbereitung von Materialien, Komponenten und Substrukturen mit einem Fokus auf die Bewertung der Strukturfestigkeit
- Integrierte Ansätze für ein nachhaltiges Produktdesign
Abschließend möchten wir betonen, dass die Tagung auch die Befähigung datenbasierter Entwicklungsmethoden adressiert. Die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von Sensortechnologien, digitalen Zwillingen und Datenarchitektur bieten vielfältige Möglichkeiten, um den Produktlebenszyklus bis hin zum Recycling ganzheitlich zu optimieren. Wir ermutigen Sie daher insbesondere Beiträge einzureichen, die innovative, datengetriebene Ansätze zur Bewertung des Werkstoff-, Bauteil- und Systemverhaltens sowie zur Steigerung von Strukturfestigkeit, Zuverlässigkeit und Kreislauffähigkeit vorstellen.
Der Begutachtungsprozess erfolgt durch ein nationales Programmkomitee bestehend aus Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie. Neben der inhaltlichen Qualität werden auch der Neuigkeitsgrad, die Relevanz für die Praxis sowie die Verständlichkeit und Präsentation der Beiträge bewertet.
Wichtige Termine
20.12.2024 Deadline zur Einreichung der Vortragsvorschläge (Teilnahmegebühr für Referenten: 50% reduzierter regulärer Grundpreis)
02/2025 Benachrichtigung der Autoren über Vortragsannahme
05.09.2025 Einreichung der Manuskripte