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Life Cycle – Produktlebenszyklus Fahrrad

Ludwigsburg

Einer aktuellen Studie nach fahren 39 % der Bevölkerung regelmäßig Fahrrad, jeder fünfte nutzt das Fahrrad als Pendler auf dem Weg zur Arbeit. Der letzte Punkt ist sicher auch auf das zunehmende Diensträder-Leasing wie z.B. über JobRad zurückzuführen. Die intensive Nutzung spiegelt sich in den zuletzt erhobenen Marktdaten wieder, „die Fahrradbranche trotzt dem negativen Konsumklima“, titelte der ZIV bei Veröffentlichung der Marktdaten für 2023.

Trotzdem darf sich die Branche keinesfalls auf dem Erfolg der letzten Jahre ausruhen, es sind noch vielfältige künftig immer mehr in den Fokus rückende Aspekte zu berücksichtigen:

• Hohe Alltagstauglichkeit, geringer Wartungsaufwand für eine tägliche Nutzung.
• Hohe Zuverlässigkeit auch bei höheren Fahrleistungen und längerer Nutzungszeit.
• Optimierung von Fahrverhalten und Fahrdynamik, Berücksichtigung des sich verändernden Nutzungsverhaltens.
• Einsatz von neuen Materialien und Fertigungsmethoden.
• Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bereits in der Entwicklungsphase, Kreislaufwirtschaft statt linearen Wirtschaftssystems bei der Produktion.
• Einsatz von erhöhtem Recycletanteil z.B. in Kunststoffen oder Aluminiumlegierungen, Berücksichtigung veränderter Materialeigenschaften.
• Erweiterte Prüfmethoden zur Sicherstellung der Produktsicherheit.
• Was tun, wenn das Produkt trotzdem in Kundenhand versagt? Wann ist ein Rückruf erforderlich?
• Am Ende des Fahrradlebens: Recycle – Reuse – Second use …

Alle diese Punkte betreffen sämtliche Fahrradkategorien ob mit oder ohne Antriebsunterstützung, ob leichtgewichtiges Gravel-Bike oder robustes Lastenfahrrad. Es geht also um wichtige Aspekte innerhalb des Produktlebens eines Fahrrads unabhängig vom Fahrradtyp.

Dr.-Ing. Eric Groß
Technische Universität Hamburg
Obmann des DVM-Arbeitskreises Fahrradsicherheit
e.gross@tu-hh.d